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Coalition for Pluralistic Public Discourse

RADIKALE VIELFALT prägt schon heute die europäischen Gesellschaften. Das hat Auswirkungen auf ihr Selbstverständnis, das von politischen Vorstellungen bis zu öffentlichen Formen der Erinnerung reicht. Dialogperspektiven möchte diese Erinnerungskulturen neu denken und Strategien und Visionen für pluralistisches Erinnern entwickeln. Dafür lädt sie junge Intellektuelle, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen zur Mitarbeit in der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) ein. Unter der wissenschaftlich-künstlerischen Leitung von Dr. Max Czollek, Lyriker und Essayist, und der Gesamtleitung von Jo Frank und Johanna Korneli (DialoguePerspectives) erarbeitet die CPPD künstlerische, zivilgesellschaftliche, bildungspolitische und didaktische Konzepte und Ideen für die Pluralisierung europäischer Erinnerungskulturen.

ERINNERUNGSKULTUR IST POLITISCH. Sie enthält eine Deutung von Geschichte, eine Interpretation von Gegenwart, Visionen von Zukunft sowie Identitätsangebote. Erinnerungskultur macht bestimmte Gruppen und ihre Perspektiven sichtbar und schließt damit andere Gruppen und Sichtweisen aus. Darum nutzen Populist*innen Erinnerungskultur, um ihre Vorstellung von Gegenwart und Zukunft historisch zu untermauern – von der Erfindung eines jüdisch-christlichen Abendlandes bis zur Infragestellung der Erinnerung an die Shoah.

ERINNERUNGSKULTUR IST DYNAMISCH. Sie verändert sich mit der Zeit, mit neuen gesellschaftlichen und politischen Konstellationen, vor allem aber mit den Träger*innen von Erinnerung. Institutionen, Communities und Individuen tragen zu dieser Dynamik bei. Wer sich wann, wo und wie erinnert und wessen Erinnern sichtbar gemacht wird, zum Beispiel durch staatliche Förderung, durch Ausstellungen, Denkmale oder Gedenktage, trägt entscheidend dazu bei, wie sich eine Gesellschaft selbst erzählt, wer dazugehört zu ihrem Wir.

COALITION FOR PLURALISTIC PUBLIC DISCOURSE. In der CPPD bringt Dialogperspektiven diskursbestimmende junge Menschen vielfältiger Hintergründe zusammen, die auf unterschiedlichste Art und Weise zu Themen von pluralistischer Erinnerungskultur und Vielfalt arbeiten und forschen. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Überzeugung, dass, wer die Gegenwart und Zukunft im Sinne der radikalen Vielfalt gegenwärtiger Gesellschaften verstehen will, auch die Vergangenheit neu erzählen muss.

ANERKENNUNG, SICHTBARMACHUNG, STÄRKUNG. Zentral für die Entwicklung europäischer Erinnerungskulturen sind die Anerkennung, Sichtbarmachung und Stärkung der Vielfalt europäischer Erinnerungsmomente und das Ernstnehmen ihrer Träger*innen, die mit ihren Erinnerungen an Flucht und Vertreibung, Gewalt, Entmündigung und Überleben die europäische Gesellschaft prägen. Dazu gehört sowohl die Einbindung aktueller Diskurse, etwa um Postkolonialismus, Antisemitismus und Rassismus, als auch die Einbeziehung von Erinnerungskulturen und -praktiken vielfältigster gesellschaftlicher Gruppen und Communities, u. a. Sinti*zze und Rom*nja, Homosexuelle oder Behinderte, ohne die die Stärkung des gesamtgesellschaftlichen Erinnerns nicht möglich ist. Die CPPD steht somit auch für eine Wende von einer identitätspolitischen und monokulturell ausgerichteten Erinnerungskultur hin zur Anerkennung pluraler europäischer Gesellschaften und vielfältiger Erinnerungskulturen.

Die Coalition hat ihre Arbeit im Mai 2021 aufgenommen. Seither treffen sich ihre Mitglieder regelmäßig zu virtuellem Austausch und Zusammenarbeit. Mittels verschiedener Veranstaltungsformate und der Podcastreihe »Erinnerungsfutur« werden die Ergebnisse dieser Arbeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für das Jahr 2022 sind zudem eine große, dreitägige Konferenz, eine Buchpublikation, Workshops, weitere öffentliche Diskussionsveranstaltungen in ganz Europa und die Erarbeitung von Politikempfehlungen und Policy Papers geplant.

Alle Mitglieder des Netzwerks können hier eingesehen werden. Über die Aktivitäten der CPPD informiert die Unterseite »Aktuelles«.

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